BAHNBRECHEND wenn erforderlich
Dass die Genter es vorziehen, Normen in Frage zu stellen und sich, wenn nötig, energisch dagegen zu wehren, merkt man an allen möglichen Dingen. Dürfen Autos eigentlich noch länger einfach so durch die Stadtmitte fahren, fragten sich die Genter vor einigen Jahren. Das führte zur Umsetzung eines ehrgeizigen Mobilitätsplans. Dass die Stadt dabei heftigen Gegenwind bekam, störte sie nicht. Das gemeinsame Interesse - saubere Stadtluft - stand an erster Stelle. Fahrradstraßen, Carsharing, Abstellplätze für Lastenfahrräder: Was Mobilität angeht, nimmt Gent wirklich eine Vorreiterrolle ein. Aber auch was die Lebensmittelstrategie betrifft, verschiebt Gent die Grenzen. „Donnerstag ist Veggietag“ entstand in Gent, anschließend wurde die Idee jedoch von zahlreichen anderen Städten und Gemeinden übernommen. Reste aus dem Restaurant können Sie in einer Box mit dem originellen Namen 'Restorestje' mitnehmen. Und auch im Umgang miteinander sind Genter Vorreiter. Neuankömmlinge vermeiden? Überhaupt nicht. Refu Interim sucht nach Freiwilligenarbeit für Menschen, die neu in Belgien sind, um sie mit anderen in Kontakt zu bringen. Eine Situation auf eine andere Art und Weise betrachten und etwas Neues daraus machen: Das können die Genter gut. Dass sie dabei regelmäßig eine sprichwörtliche Ohrfeige (in der Genter Mundart „djoef op de muil“) bekommen, nehmen sie problemlos hin.