House, Techno und Drum and Bass saugten in den 1990er Jahren auf brutale Weise den Sex-Appeal aus dem Nachtleben aus. Culture Club brachte ihn jedoch 2002 auf spektakuläre Weise zurück.

Afrikalaan 174, Gent

Der Club war das übercoole Projekt des Trios hinter Belmondo. Architekt Glenn Sestig entwarf die wahnsinnig straffe Innenausstattung, The Flying Dewaele Brothers und The Glimmers waren die ersten Resident DJs des großen Saals und mit TLP als Resident DJ des kleinen Saals wurden endlich auch R&B und Hip-Hop ins Rampenlicht gestellt.

Der Club hielt gerade keine fünfzehn Jahre durch, danach wurde er angeblich in ein Umkleidezimmer für die angrenzende Seifenfabrik umgewandelt. Jetzt riecht es wahrscheinlich besser als während der fast mythischen Partys wie Lunapark. Und dann haben wir noch nichts gesagt über dieses eine Mal als der Pariser Concept Store Colette mit einem Thalys voller Models nach Culture Club reiste, um dort die Veröffentlichung einer Kompilation zu feiern – in Paris und dem Rest Europas gab es zu diesem Zeitpunkt einfach keinen anderen Club, der so angesagt war. Aber Schweiß war noch nie eine Todesursache im Nachtleben. Sogar nicht an einem Ort wie Culture Club.

Wussten Sie übrigens, dass lange bevor Kompass in die Gebäude am Ottergemsesteenweg einzog, Culture Club dort schon Partys veranstaltet hatte? 2007 veranstaltete Culture Club dort schon einige Einzelevents! Der rohe Charakter dieses Industriegebäudes war deutlich nicht nur für Kompass ein großer Vorteil.

Einzelevent von Culture Club im Gebäude, in das Kompass später einzog.