10 km - 13 400 Schritte
Von Tuch bis Baumwolle
Das Ganze fängt sofort in Blekersdijk an. Bleicher bleichten Leinen und Garn, ursprünglich machten sie das in einer Bleichwiese, später auf eine industrielle Weise in Bleichereien. Denken Sie auch mal an die harte Arbeit der Gerber, die im Mittelalter entfleischte, gereinigte Rindshäute verarbeiteten, als Sie an Huidevetterskaai vorbeigehen?
Scherenschleifer
In der Sleepstraat wohnten die Scherenschleifer von Gent. Deswegen hieß sie ursprünglich Slijpstraat (Schleifstraße). Heute befinden sich hier zahlreiche türkische Restaurants.
Das Viertel der Schiffer
Der Bug des Schiffs Rihera auf dem Platz vor der St.-Salvator-Kirche lenkt die Aufmerksamkeit auf sich. Sie war die Kirche der Binnenschiffer und ist besser unter dem Namen Heilig Kerst (heilige Kirche), welcher auch der Name des vollständigen Viertels ist, bekannt. Bis 1999 gehörten die Docks, wo Schiffe anlegten (heute das Viertel Oude Dokken) zum Seehafen. Die Schiffe wurden jedoch immer größer, sodass weiter von der Stadtmitte entfernt größere Docks gebaut wurden.
Shopping
Die Sint-Salvatorstraat war einmal die geschäftigste Einkaufsstraße dieses Viertels. An der Rückseite der Geschäfte in dieser Straße wurden die Schiffer bedient. Es wurde sogar behauptet, dass Ladenbesitzer mehr an der Rückseite ihres Ladens als an der Vorderseite verdienten.
Das Shoppingzentrum Dok Noord wurde auf einem Industriegelände aus dem neunzehnten Jahrhundert gebaut. Hier waren folgende Unternehmen angesiedelt:
- „Etablissement du Gaz“, das von diesem Ort aus die öffentliche Beleuchtung von Gent gewährleistete
- ACEC (das Logo blieb erhalten)
- Pauwels Trafo, das bis 2005 Transformatoren herstellte.
Zum Meer
Der Kanal Sassevaart verbindet Gent seit 1547-1549 mit der Schelde und also mit dem Meer. Diese Verbindung war ein alter Genter Wunsch. 1823 entschied König Wilhelm I., den Kanal bis Terneuzen zu verlängern. Ab diesem Zeitpunkt wurde er zu Kanal Gent-Terneuzen umbenannt.
Zeppos
„Kapitein Zeppos“ war eine flämische Fernsehserie aus den 1960er Jahren. In einer bekannten Szene fuhr Kapitän Zeppos mit seinem Amphibienfahrzeug auf den Genter Gewässern. Seine abenteuerliche Reise endete hier an Oude Dokken. Der kleine Nachbarschaftspark beim Houtdok wurde deswegen nach ihm benannt. Die Einwohner konnten im Voraus Ideen für den Namen einreichen.
Sicht auf die Viertel Oude Dokken und Nieuwe Dokken
Der grüne Hafenkran auf dem westlichen Ufer wird mit einer Aussichtsplattform ausgestattet. Von dort aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Docks. Am Schipperskaai, dem neuen Kai für Wohnboote, wird der Name Oude Dokken durch Nieuwe Dokken ersetzt. Sogent baut hier ein neues Wohnviertel für etwa 400 Familien. Zum Spazieren eingerichtete Kais um Oude Dokken herum sollen Besucher anziehen.
Spitzentechnologie
Wussten Sie, dass die Bataviabrug ein hochtechnologisches Wunderwerk ist? Ein Teil der Brücke ist dank hydraulischer Pumpen beweglich und kann hochgehoben werden. Auf diese Weise können Fußgänger und Radfahrer die Brücke immer noch überqueren, während Schiffe unter der Brücke fahren.
Migration
Nachdem ihre Abtei in Doornzele (Evergem) während des Bildersturms des sechszehnten Jahrhunderts geplündert wurde, gründeten die Nonnen ein neues Kloster in dieser Genter Straße, was der Name erklärt. Sie kommen an einer städtischen Aufnahmeinitiative für Asylbewerber mit dem Namen Verapa vorbei. Dieser Name verweist auf die armen Genter, die hier 1843 mit dem Schiff nach Guatemala abreisten. Dort hatte Leopold I. ein Gebiet, Verapaz, als Kolonie in Anspruch genommen. Es wurde behauptet, dass dort Gold zu finden war. Menschen suchen also schon seit jeher ein besseres Leben.
Wissenswertes: Sie kommen jetzt an der Logstraat vorbei. Wussten Sie, dass „ein Log“ ein Instrument ist, um die Geschwindigkeit eines Schiffs zu bestimmen? Es besteht aus einem Holzbrett, einer Leine und Blei. Die Leine entrollt sich. Deswegen wird die Geschwindigkeit von Schiffen in Knoten wiedergegeben. Und worin werden alle Navigationsdaten eingetragen? Stimmt… 'ein Logbuch.